Das Statistische Bundesamt gab nun bekannt, dass die gesetzliche Sozialversicherung in den ersten neun Monaten des Jahres 2010 ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit in Höhe von 3,9 Milliarden Euro verzeichnete. Die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung konnte einen leichten Überschuss erwirtschaften, doch die gesetzliche Rentenversicherung und auch die Bundesagentur für Arbeit wiesen ein milliardenschweres Finanzierungsdefizit auf.

 

Gesunkenes Defizit

Die Einnahmen in der gesetzlichen Sozialversicherung erhöhten sich in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres auf circa 377 Milliarden Euro, also ein Plus von rund 5,0 Prozent. Zu dieser zählen die Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung, sowie die Alterssicherung für Landwirte und die Bundesagentur für Arbeit. Doch gegenüber den Einnahmen stiegen die Ausgaben mit 1,4 Prozent leicht an auf eine Höhe von gut 380 Milliarden Euro. Doch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das Defizit in der gesetzlichen Sozialversicherung von 12,8 Milliarden Euro auf nun 3,9 Milliarden Euro geschrumpft. Das Statistische Bundesamt führt diesen Rückgang in erster Linie auf die Bundesagentur für Arbeit zurück, dessen Defizit sich um 13,3 Milliarden Euro auf nun mehr 2,5 Milliarden Euro verringert hat.

Gesetzliche Rentenversicherung mit großem Minus

Die Einnahmen in der gesetzlichen Krankenversicherung haben sich inklusive des höheren Bundeszuschusses an den Gesundheitsfonds von 11,8 Milliarden Euro auf eine Summe von 132,6 Milliarden Euro erhöht, was ein Plus von 3,6 Prozent bedeutet. Die Ausgaben stiegen um 3,6 Prozent auf nun 131,5 Milliarden Euro an. Damit ging der Finanzierungsüberschuss um 0,3 Milliarden Euro auf nunmehr 1,1 Milliarden Euro zurück.

Die Einnahmen und die Ausgaben halten sich mit jeweils 16 Milliarden Euro in der gesetzlichen Pflegeversicherung die Waage. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte es noch einen Finanzierungsüberschuss in Höhe von 0,6 Milliarden Euro gegeben. Dabei stiegen die Ausgaben fast dreimal so stark an wie die Einkünfte.

Die gesetzliche Rentenversicherung führt hingegen ein Defizit von 2,7 Milliarden Euro. Im Vorjahresvergleich stiegen die Einnahmen hier um 2,2 Prozent auf rund 183 Milliarden Euro, die Ausgaben hingegen erhöhten sich ebenfalls um 2,1 Prozent, sodass nun Ausgaben in Höhe von 185,7 Milliarden Euro vorliegen. Trotzdem kann festgehalten werden, dass das Minus um 0,2 Milliarden Euro kleiner geworden ist.

Jedoch lassen sich durch die Daten der ersten drei Quartale noch keine Rückschlüsse auf das Jahresergebnis schließen. Dies ist vor allem mit den starken unterjährigen Schwankungen der Einnahmen und Ausgaben begründet.