24. Januar 2011
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Versicherung
Die privaten Krankenversicherungen möchten ihren Kunden nun die Angst vor den hohen Altersprämien nehmen, indem sie zu ihren Vollversicherungen auch Zusatzkomponenten anbieten. Während eine Person im Berufsleben steht, zahlt sie für ihre Policen mehr. Auf der anderen Seite sinkt der Beitrag sobald das Rentenalter erreicht ist. Das Modell der PKV wird nun vom Staat mit Steuererleichterungen gefördert. Trotzdem sind Verbraucherschützer skeptisch und geben den Rat sich eher für alternative Geldanlagen zu entscheiden.
Konkrete Beiträge im Alter lassen sich nicht berechnen
Die private Krankenversicherung wirbt nun mit Versicherungen mit Entlastungstarifen, die dafür sorgen sollen, dass die Prämien im Alter weiter reduziert werden. Da die entstehende Zusatzbelastung auf der Basis des zu versteuernden Einkommens kalkuliert werden können, dürfte dieses Tarifmodell für viele attraktiv erscheinen. Die Versicherungsgesellschaften garantieren den Versicherten im Rentenalter eine Prämienabsenkung, die individuell abgestuft werden kann. Dabei muss festgehalten werden, dass die Prämie, die im Rentenalter zu zahlen ist, im Vorfeld nicht genau berechnet werden kann, da sie von der allgemeinen Kostenentwicklung abhängig ist. Jedoch lassen sich die Aufwendungen, die für die Zusatzkomponente nun entstehen, zu 80 Prozent von der Steuer absetzen.
Frauen zahlen mehr als Männer
In der Regel bietet die private Krankenversicherung recht flexible Konditionen für die Beitragsentlastung an. Es ist möglich, dass die Tarife gestaffelt und so auf die persönliche Belastungsfähigkeit eingestellt werden. Eine Entlastung von 100 Prozent ist die Maximallösung. Das bedeutet für den Versicherten, dass er mit dem Eintritt in das Rentenalter lediglich noch die Kosten für die Zusatzkomponente aufbringen muss. Ganz konkret bedeutet dies: Aktuell zahlt ein 45jähriger Mann 360 Euro Beitrag zur privaten Krankenversicherung. Möchte er nun die Komponente mit der Komplettentlastung dazu abschließen kommen auf ihn weitere Kosten in Höhe von 133 Euro zu. Bei einigen Versicherern besteht die Möglichkeit dazu, dass die Versicherten eine Entlastung in Schritten von 50 Euro vereinbaren. Dabei muss ein Mann, der 40 Jahre alt ist, pro Stufe mit zusätzlichen Kosten in Höhe von 14,30 Euro im Monat rechnen. Frauen zahlen hier etwas mehr als die Männer. Sie müssen mit rund 15,40 Euro monatlich rechnen.
Eine Unsicherheit im System
Bei genauer Betrachtung dieses Tarifmodells fällt auf, dass es eine Unsicherheit im System gibt, da sich im Vorfeld nicht genau berechnen lässt, wie hoch nun der Beitrag zur PKV im Alter sein wird. Begründet ist dies in der Tatsache, dass sich die Kosten für die Zusatzkomponente im Einklang mit der allgemeinen Prämienerhöhung erhöhen werden. Daher stufen die Verbraucherschützer diese Tarifkonstruktion für eher problematisch ein. Aus diesem Grund rät Thorsten Rudnik vom Bund der Versicherten dazu, dass sich der Versicherte so früh wie möglich um die Finanzierung der Krankenversicherung im Alter kümmert. Er hält dabei den Weg über die Krankenversicherung für wenig geeignet.
Lieber nach Alternativen auf dem Kapitalmarkt umschauen
Aus diesem Grund raten die Experten, unter anderem auch Rudnik, dazu, dass sich der Versicherte auf dem Markt nach Alternativen zum Modell der privaten Krankenversicherung umschaut. Auf dem Kapitalmarkt gäbe es sichere Geldanlagen, die sich besser für dieses Anliegen eignen. Auch Michael Wortberg von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz empfiehlt diese Lösung. Er erklärt, dass er die Renditestärke der Entlastungskomponente anzweifelt. Eine Einigkeit zwischen den Verbrauchervertretern und den Versicherungsmanagern besteht in jedem Fall in dem Punkt, dass sich jeder Versicherte frühzeitig um eine Finanzierung der Krankenversicherung im Alter kümmern sollte. Welche Möglichkeiten der Finanzierung es gibt, welche Kosten dabei entstehen und wo die Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten liegen erläutern wir Ihnen sehr gerne in einem persönlichen Gespräch. Auf diese Weise können sie dem Rentenalter beruhigt entgegen sehen.